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Unterhaltung

Der Vogel

(09.05.2000)

Morgens halb zehn in Deutschland:
Noch geschafft von dem weiten Weg *g* von Potsdam nach Berlin betrete ich die Firma in guter Laune, da ich den Regionalexpress um 8:19 Uhr noch erreicht habe und somit schon etwas früher als sonst in der Firma bin ;-).
Beim Aufschließen meines Büros höre ich schon Ulf Müller, wie er Kuno Falschental, mit dem ich gerade gemeinsam eingetroffen bin, lautstark fragt: "kennst du dich mit
V(v?)ögeln aus ?". Diese Frage verlangt natürlich nach einem Kommentar von mir *hihi*.
Unter schallendem Lachen teilt mir Ulf mit, dass Tommy Sebbler beim morgendlichen Lüften ein Vogel in das Büro zugeflogen wäre.
Natürlich stürmt jetzt alles (um die Uhrzeit zum Glück noch nicht so viele Leute) in Tommy`s Büro.
Der arme Vogel erschreckt sich, fliegt aufgeregt durch das Zimmer und prallt an die Fensterscheibe, dabei fallen einige Federn zu Boden.
Alles tritt einige Schritte zurück, damit der Vogel sich wieder beruhigt.
Nun beginnen wilde Spekulationen um was für einen Vogel es sich handelt, woher er wohl kommt und was man nun mit ihm macht.
Tommy ist der festen Überzeugung es handelt sich hier um einen Kakadu, für mich ist es einfach erst einmal ein Papagei und Kuno ist dafür die Fenster wieder zu öffnen, worauf ich in hektisches 'Neinsagen' verfalle.
Ulf, gerade dabei eine Möhre zu verspeisen bricht einige Stücken von selbiger ab und legt sie auf dem Tisch. Doch der Vogel ist so verängstigt, dass er sich nicht mehr bewegt.
Allgemeine Ratlosigkeit. Was nun ???
In einem sind wir uns inzwischen einig. Den Vogel darf man nicht wieder fliegen lassen, da er kaum Überlebenschancen hätte.
Ich verkünde, dass ich den Empfang anrufe und erkläre sogleich der Dame am Telefon unser Problem, worauf sie mir antwortet: "ja, das war ich".
Verwunderung macht sich bei mir breit. Für eine Sekunde verstehe ich gar nichts mehr. Dann begreife ich. Mein Humor ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sehr präsent und ich wiederhole unser 'Problem' nochmals. Jetzt spricht sie das aus, was ich befürchtet hatte. Sie fühlt sich ver......
Letztendlich glaubt sie mir doch und ihre Ratlosigkeit ist noch größer als unsere.
Verspricht mir jedoch sich darum zu kümmern.
Ich eile wieder in das 'Vogelzimmer' und berichte. Um ganz sicher zu gehen, dass auch was unternommen wird, gehe ich zu unserer Sekretärin Bettina Strohschreie. Ich leide inzwischen mit dem immer noch undefinierbaren Vogel so sehr mit, dass dies mein Denkprozess etwas lähmt *g*.
Bettina telefoniert und es warten bereits Susanne Mayhuth und Jana Skoric-Mädel. Bettina freut sich, dass sie schon am Morgen so gefragt ist. Ich berichte und ungläubige Gesichter sind die Resonanz.
Solch ein Ereignis scheint so ungewöhnlich zu sein, dass alle denken ich mache ein Späßken *g*. Oder liegt das vielleicht an mir *grübel* ;-).
Bettina hat die Idee, die eigentlich auf der Hand liegt.
Da ich irgendwas von Kakadu gefaselt habe, springt Susanne sofort darauf an und sagt, dass ihre Nachbarin sich vielleicht einen anschaffen will. Für einen Moment bin ich doch sehr erleichtert, da das Schicksal sich anscheinend für den 'Kakadu' zum Guten wendet.
Wir trotten also wieder zum 'Vogelzimmer' und Susanne verkündet sofort mit großer Sicherheit in der Stimme: "das ist ein Nymphensittich". Na wenigstens eine kennt sich in der Fauna aus *gg*. Allerdings ist das Schicksal des Nymphensittichs jetzt wieder offen.
Wir berichten Bettina um was für ein Vogel es sich handelt und sie ruft sogleich den Tierschutzverein bzw. das Tierheim Lankwitz an. Ein Herr notiert sich alles und lässt uns dann wieder mit unseren Problem alleine. Wir erhalten allerdings noch eine Telefonnummer vom Tierfänger. Der ist momentan so überlastet, dass er uns mit der Telefonnummer von unserem zuständigen Polizeirevier abwimmelt. Die Polizei fühlt sich dafür natürlich auch nicht zuständig. Mit den Worten: "wir sind keine Vogelfänger" ist das Gespräch beendet. Wir dürfen jedoch den Vogel dort in einem Karton abgeben und man würde ihn dann in das Tierheim bringen. Na toll !
Meine Geduld ist am Ende. Ich beschließe, dass dieses Schicksal dem Sittich erspart bleiben soll und ich ihn zu mir nach Hause nehme.
Wieder werden die Kollegen informiert und Tommy erzählt, dass auch Stephan Quelle den Vogel aufnehmen würde. Da bei Stephan auch tagsüber fast immer jemand anwesend ist, ist diese Lösung natürlich noch vorteilhafter. Im Laufe des Tages wird der Vogel mit Kekskrümeln und Wasser versorgt. Doch seine Angst ist größer als sein Durst und Hunger.
Nach dem (Menschen-) Mittagessen verlegt der Sittich seinen Aufenthaltsort vom Fenstersims auf den Boden hinter einem Schrank, aber immer noch am Fenster, da dieses bis zum Boden reicht. Diese Position macht das Einfangen, zum Glück, ganz leicht. Stephan bewegt sich langsam auf den Vogel zu und wirft dann ein Tuch auf ihn. Er ist erstaunlich ruhig und wehrt sich überhaupt nicht. Entweder ist er schon so erschöpft oder er hat etwas Vertrauen zu uns bekommen. Gegen 14:30 Uhr sitzt der Sittich in einem Käfig und macht einen recht zufriedenen Eindruck. Vielleicht auch nur, weil er sehr müde ist. Die Augen fallen ihm immer wieder zu.
Ich wünsche dem Sittich alles Gute und hoffe, dass er sich, falls sein alter Besitzer sich nicht meldet, gut in seinem neuen zu Hause einlebt.
Stephan hat mir versprochen zu berichten.

Nachtrag:
Es stellte sich heraus, dass die Dame vom Empfang heute ihren ersten Arbeitstag hatte *g*.

Nachtrag vom 10.05.2000:
DER Gag ist natürlich heute nur ein Satz: "Bist du gut zu V(v?)ögeln ?"
Natürlich immer in Verbindung mit den Erzählungen von DEM Ereignis des Vortages.....*Männer* .....;-)

Nachtrag vom 12.05.2000:
Stephan hat berichtet:
Der Sittich hat als neues Heim eine Voliere erhalten. Leider ist der Abstand der Stäbe so groß, dass er durch paßte und dies auch gleich ausnutzte.
Resultat: Er hat sich in einem Insektenklebeband verfangen *weia*. Nun ist er etwas verklebt und muß wieder in den normal Bauer :-(.
Der Sittich macht sich das Leben aber auch nicht einfach :-).
Ansonsten geht es ihm gut. Er frißt, trinkt und 'spricht' auch schon wieder.