[Zauberreich]
[Zauberbuch]
[Zauberwald]
[Ariane]
Unterhaltung
[Berlin+Potsdam]
[E-Mail]
[Riesen+Zwerge]
[Der Kopierer]
[Der Vogel]
Der Nudelsalat

 

Unterhaltung

Der Nudelsalat

(15.06.2001)

Es ist Freitag und es gibt etwas zu feiern, ein Geburtstag.
Wie bei jedem besonderen Anlass, und dazu gehören Geburtstag, Urlaub, Hochzeit, Geburt eines Kindes, Jubiläum, Einstand, Verabschiedung und manchmal auch der Freitag (das Wochenende steht ja vor der Tür), ist also auch heute zu erwarten, dass es eine Geburtstagslage gibt. Bevor unsere Sekretärin Bettina Strohschreie die obligatorische Mail verschicken kann, in der sie die heutigen Geburtstagskinder benennt, hat Beert Tod schon per Mail verkündet, dass es um 12:00 Uhr Nudelsalat gibt. Kurz vor 12:00 Uhr geht Beert noch mal durch alle Büros, um zum allgemeinen Essen fassen aufzurufen. Ein fataler Fehler wie sich im nachhinein herausstellt.
Es bietet sich ein gewohntes Bild.
Ein Kollege nach dem anderen findet sich, diesmal im Sekretariat (der Besprechungsraum ist besetzt), ein und stürzt sich, wie ein ausgehungerter Wolf, auf die blaue Schüssel in der sich das Objekt der Begierde befindet,...der Nudelsalat.
Aus Höflichkeit wird während man den Nudelsalat in sich hinein schaufelt etwas Small Talk praktiziert. Das ist z.B. die altbekannte Frage: "Hast Du den selber gemacht oder Deine Frau...*mampf*?", "Wie alt bist Du denn geworden,...*sabber*?" oder "Bist Du schon so alt wie Du aussiehst,...*schmatz*?. Und dann wird natürlich noch festgestellt, dass der Nudelsalat sehr gut schmeckt. Na klar, man möchte ja sicher gehen, dass beim nächsten Anlass wieder etwas Essbares auf dem Tisch steht.
In kürzester Zeit leert sich die blaue Schüssel bedenklich schnell. Und auch die zusätzlich  mitgebrachten Baguette-Brote finden reißenden Absatz.
Man bekommt den Eindruck, dass die Kollegen zu Hause nichts zu Essen bekommen ;-). Beert stellt erschreckend fest, dass heute ungewöhnlich viele Kollegen anwesend sind. Kaum einer im Urlaub oder beim Kunden. Beert verkündet scherzhaft, er gehe dann mal in die Kantine zum Essen. Es wird dann doch eher ein erzwungener Diät-Tag. Der Nudelsalat reicht nicht für alle. Da bewahrheitet sich mal wieder der Spruch "wer zu spät kommt, den bestraft der Leben, oder war es doch das Leben...*zwinkerzubeert*...:-).
Jacqueline Heuhund kommt ca. 5 Minuten zu spät und kratzt sich den letzten Rest aus der Schüssel. Dezent :-) wird auf den "damals" von ihr mitgebrachten Kuchen hingewiesen, der die Größe eines Frühstücktellers hatte.
Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass wir ca. 30 Mitarbeiter sind.
Das nächste Opfer naht.
Iwo Mogli betritt ruhigen Schrittes den Raum, in dem es verdächtig still wird. Enttäuscht blickt er in die leere blaue Schüssel. Angestiftet durch das nicht überhörbare künstlich bemitleidende "ooooohhhhh" von Babette Schreitmann stimmen alle Anwesenden mit ein. Bei den Tellerhaltenden steigt die Stimmung. Iwo steht mit leeren Händen da und macht gute Miene zum bösen Spiel, und lächelt. Selbstlos wird ihm die Butter angeboten. Das einzige Nahrungsmittel was noch übrig geblieben ist.
Kurz darauf erscheint Ulf Müller. Auch er erhält, bei dem Blick in die leere Schüssel, das auf Mitgefühl geheuchelte "ooooohhhhh".
Auch ihm bietet man die Butter an, die er sich ja mit Iwo teilen könnte. Ariane, berühmt, berüchtigt für ihr langsames Essen, hat noch was auf dem Teller. Man beschließt, ich könne noch etwas an Ulf abgeben :-).
Rike Moose saust mit ihrem roten, flatternden Kleid im Flur an dem Sekretariat vorbei, gefolgt vom Martin Haie. Dabei fällt ihr die Menschenmenge auf. Na ja, um die zu übersehen müsste man schon blind und taub sein. Als auch sie den Raum betritt, johlen alle "zu spät" und "der Nudelsalat ist schon alle". Rike verschwindet für fünf Sekunden und kommt mit einer Zigarre und Glückwünsche für Beert wieder.
Der Tag ist gerettet. Beert kann die heutige Nahrung in Form von Tabak aufnehmen. Martin trottet ebenfalls ins Zimmer und gratuliert. Wird dann aber stehenden Fußes von Rike gerufen und verschwindet wieder.
Bettina fragt Beert, wann er denn los ginge, um den Kuchen zu besorgen. Ja, ja, so ist sie die verfressene Truppe ;-). Da steht der arme Beert, im Schweiße seines Angesichts, den ganzen Donnerstag Abend in der Küche, verfolgt von den gierigen Blicken seiner Kinder, um den Kollegen was Gutes zu tun und was passiert. Sie wollen nicht nur den kleinen Finger, sondern die ganze Hand.

Fazit:
Lieber Beert, bitte bringe das nächste Mal eine noch größere Portion Nudelsalat für Deine gefräßigen Kollegen mit, oder sperre Deine stets hungrigen Kinder aus der Küche aus. Wir wollen doch nicht, dass sie uns das nächste Mal wieder etwas wegessen :-). Und selbstlos, wie wir ja nun mal sind, wollen wir Dir die peinliche Situation ersparen, dass das von Dir mitgebrachte Essen nicht reicht ;-).

Anmerkung des Webmasters:
Happy Birthday Beert!!!
Diese Geschichte ist mein persönliches Geschenk an Dich.
Die Rechte an der Geschichte verbleiben beim Webmaster :-).

Nachtrag:
Den Nudelsalat hat Beert selber verbrochen (man konnte es den großen Stücken erkennen, wie z.B. ganze Champignonköpfe) ;-) und das Alter bewegt sich, wie es Mark Elber diplomatisch schätze, zwischen 30 und 50 Jahre.
Der Salat hat aber wirklich gut geschmeckt.